Newsletter Juli 2021

Sehr geehrte Unterstützer*innen des PSZ, liebe Freund*innen,

heute möchten wir Ihnen unsere neue Kollegin Anna Lena Hötzel vorstellen, ein Fallbeispiel von Esther Mujawayo-Keiner präsentieren und wie immer einen Überblick über unsere Veranstaltungen in den nächsten Monaten Juli und August geben.

Vorstellung unserer neuen Kollegin: Anna Lena Hötzel
Name: Anna Lena Hötzel
Team: Als Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin und Kunsttherapeutin gehöre ich zum KiJu- und Psychoteam
Stundenumfang: 24 Stunden
Motivation für Arbeit im PSZ: Die Arbeit als Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin an sich mag ich schon sehr. Es macht mir Spaß, sowohl mit Kindern oder Jugendlichen als auch mit ihren Familien und Bezugssystemen in Kontakt zu kommen und zu arbeiten. Die Arbeit mit Geflüchteten ist da besonders vielseitig und im PSZ bietet sich mir die Möglichkeit auch darüber hinaus noch sinnvoll tätig zu werden (z.B. in der Öffentlichkeitsarbeit oder der Vernetzung mit Multiplikator*innen) und persönlich zu wachsen.
1. Eindruck: Ich kenne das PSZ ja schon von meinem Praktikum im Jahre 2012/2013. Es ist und bleibt für mich ein besonderer Ort voll Lebendigkeit, fachlicher Kompetenz und menschlicher Wärme.

Auf die Vorstellung unserer zweiten Kollegin im KiJu-Team Shady Dunja Tonn dürfen Sie sich im nächsten Mailing freuen!

Fallbeispiel von unserer Kollegin Esther Mujawayo-Keiner: Hoffnung
Eine junge Klientin hat gerade ein Baby bekommen und sie hat es Hope genannt. Und es geht wirklich um Hoffnung nach so vielen Jahren der Entbehrung. In ihrem Land wurde sie von ihrem Vater eingesperrt und gequält, er wollte sie zwangsverheiraten und sie wehrte sich, weil sie einen anderen liebte. Mit Hilfe ihrer kleinen Schwester gelang ihr die Flucht und sie konnte zu ihrem Verlobten, der Mann, den sie liebte. Sie heirateten heimlich, mussten aber aus dem Land fliehen, weil der Vater sie suchte. In Libyen hofften sie eine Zeit lang, dass das Leben sicher sei. Sie ist Friseurin und er ist Mechaniker, sie haben jegliche Kommunikation mit ihrer Familie zu Hause abgebrochen. Doch dann brach in Libyen der Krieg aus und sie mussten erneut fliehen und entkamen dabei nur knapp dem Tod. Als sie 2014 in Deutschland ankamen, waren sie erleichtert und hofften diesmal, ein ruhiges Familienleben beginnen zu können. Doch als ihr Aufenthalt abgelehnt wurde, ist sie sehr krank geworden, sie unternahm mehrere Selbstmordversuche und war lange Zeit in einer psychiatrischen Klinik. Außerdem hatten sie viele Probleme mit dem Sozial- und Ausländeramt. Am schlimmsten war es, als Beamte des Ordnungsamtes in ihre Wohnung kamen, um sie zu räumen, und sie auf dem Boden fixierten, während sie schwanger war, und sie schließlich das Baby verlor. Daraufhin verschlechterte sich ihr Zustand wieder, sodass sie erneut mehrere Selbstmordversuche unternahm und in die Psychiatrie eingewiesen werden musste, bis sie schließlich im Februar 2019 für eine Psychotherapie zusätzlich zur psychiatrischen Behandlung an das PSZ empfohlen wurde.

Seitdem haben wir intensiv mit ihr gearbeitet, aber immer wieder verhinderten die Probleme mit den städtischen Behörden echte Fortschritte. Letztendlich war es das wohlwollende und intensive Engagement der örtlichen Kirchengemeinde, das sehr geholfen hat und die Situation entscheidend verbesserte: Sie begleiteten sie bei den Behördengängen und dadurch waren die Beamten empathischer im Umgang, dasselbe bei der Wohnungssuche und schließlich die Begleitung der Schwangerschaft bis zur guten Nachricht, endlich ein Kind zu haben: Hope.

An diesem hoffnungsvollen Beispiel möchte ich zeigen und betonen, wie wichtig die Arbeit von Ehrenamtlichen und insbesondere von Institutionen wie Kirchen ist, die eine gewisse Autorität in der Gemeinde haben und Menschen neue(n) „Hope“ geben können.

Informationen zu unseren Veranstaltungen und Fortbildungen im Juli und August:
Aufgrund der aktuellen Pandemie-Situation finden weiterhin alle Veranstaltungen digital statt.

Am Mittwoch, den 25.08.2021 von 14:30-17:00 Uhr mit Sabine Rauch: „Trauma-sensible Grundhaltung“. Fortbildung für Ehrenamtliche in der Flüchtlingsarbeit.

Die Teilnahme ist kostenlos. Bitte melden Sie sich verbindlich an, damit wir planen können. Zur einfacheren Zuordnung bitten wir Sie eine Mail mit Angabe des Titels und dem Datum der Veranstaltung an unsere Kollegin Martina Höttges an folgende Mailadresse zu schicken: fortbildung [at] psz-duesseldorf [dot] de.

Über die Veranstaltungen im August werden wir Sie in diesem Mailing Mitte Juli informieren.

Den Veranstaltungskalender für das Jahr 2021 finden Sie auch online auf unserer Webseite. Schauen Sie doch gerne mal vorbei: https://psz-duesseldorf.de/fortbildung-forschung/fortbildungskalender/

Herzliche Grüße aus dem PSZ Düsseldorf