Newsletter Dezember 2022

Nasras Geschichte

Sehr geehrte Unterstützer*innen des PSZ, liebe Freund*innen,

zum Jahresende möchten wir Ihnen und Euch Nasra vorstellen. Nasra steht für die Lebensgeschichten unserer Klient*innen, ihre Bedarfe und ihre Hürden auf dem Weg in ein sicheres Leben in Deutschland.

Wir wünschen Ihnen und Euch eine besinnliche Weihnachtszeit und möchten herzlich für die Unterstützung danken, die unser Umfeld uns zuteil werden lässt. Um auch im nächsten Jahr weiterhin Menschen wie Nasra begleiten zu können, haben wir in diesem Zuge wieder eine Spendenaktion gestartet.

Nasra wurde in Äthiopien geboren und verlor im Alter von drei Jahren ihre beiden Elternteile. Sie wuchs bei ihrer Tante auf, die versuchte, beide zu versorgen. Als die Not untragbar wurde, begaben sich beide gemeinsam auf die Flucht. In der Wüste Libyen wurden Tante und Nichte durch libysche Sicherheitskräfte aufgegriffen und gewaltsam getrennt. Seitdem hat Nasra ihre Tante nie wiedergesehen.

Nasra wurde inhaftiert. Während ihrer Gefangenschaft wurde sie täglich vergewaltigt und schwer misshandelt. Nach Monaten voller Gewalt und Demütigung gelang Nasra die Flucht. Sie floh über das Mittelmeer und kam nach Deutschland.

Auf ihrem Fluchtweg lernte Nasra ihren Partner kennen, von dem sie schwanger wurde. Trotz somatischer Erkrankungen, die die Gesundheit des Babys gefährdeten, erhielt Nasra keine medizinische Versorgung, nur eine negative Entscheidung vom Bundesamt – sie sollte nicht in Deutschland bleiben dürfen.

Bei uns im PSZ erhielt Nasra psychotherapeutische Hilfe. Außerdem sorgten unsere Fachberater*innen für die medizinische Anbindung, um die somatischen Erkrankungen zu versorgen und die Gesundheit des
Ungeborenen zu gewährleisten. Zudem setzten wir uns dafür ein, dass Nasras Partner in Nasras Nähe untergebracht wurde, sodass er Nasra vor, während und nach der Entbindung unterstützen konnte.

Nach weiteren Monaten konnten wir gemeinsam vor dem Verwaltungsgericht erfolgreich gegen die negative Entscheidung des Bundesamts klagen.
Heute hat die Familie einen Schutzstatus, ihr Mann hat Arbeit gefunden und die gemeinsame Tochter wurde getauft. Nasra träumt davon, Deutsch zu lernen und eine Ausbildung zu machen.

Damit unsere Arbeit weitergehen kann und Menschen wie Nasra ankommen dürfen, sind wir immer auf Ihre finanzielle Unterstützung angewiesen.

Seit 35 Jahren stärkt das PSZ Düsseldorf Geflüchtete und Folteropfer.
Mit Ihrer Spende sichern Sie, dass wir Nasra und andere geflüchtete
Menschen nicht in ihrer Verzweiflung allein lassen und sie sich eine
Zukunft in Frieden, Sicherheit und Gesundheit aufbauen können!

Unser Spendenkonto:

PSZ Düsseldorf e. V.
KD-Bank Duisburg
IBAN: DE80 3506 0190 1011 7420 30
BIC: GENODED1DK

Vielen Dank und bis zum nächsten Jahr!