Trauerort

Ein Trauerort für Menschen aus allen Kulturen, die ihre Toten nicht vor Ort betrauern können


Die Aufgabe

Einen Ort voll Respekt schaffen, zu dem Menschen mit ihren kulturellen und religiösen Bedürfnissen und persönlichen Trauerbelastungen hingehen und ihrer Trauer einen ihnen angemessenen Ausdruck verleihen können.

Die Herausforderung
Der Ort darf nicht religiös fixiert sein, soll aber für jedes religiöse Bedürfnis offen sein. Die betroffenen Menschen sollen am Prozess der Gestaltung dieses Ortes beteiligt werden. Sie müssen ihre persönlichen Rituale bezogen auf ihre Kultur und Religion selber gestalten können

Der Tod gehört zum Leben
Die Jury am Ort des späteren Trauerort

Erfahrungen in der Arbeit des PSZ
Tod und Trauer sind zentrale Lebensthemen, denen ausnahmslos jeder Mensch in seinem Leben begegnet und mit denen Menschen je nach kultureller Tradition, Religion, Generation und individueller Einstellung unterschiedlich umgehen. In der Therapie und Beratung mit Flüchtlingen sind sie häufige Themen: Flüchtlinge erleben noch häufiger als andere Zuwanderer den Tod ihrer Freunde und Angehörigen in ihrer Heimat, wenn dort Krieg, Verfolgung und Gewalt herrschen. Und sie haben meist nicht das Recht, in ihre Heimat zu fahren und das Grab ihrer Toten aufzusuchen.

Begegnungen in der Beratung
Die junge Frau aus Afghanistan ist fassungslos. Sie hat gestern erfahren, dass ihr Bruder vor drei Monaten in Afghanistan umgekommen ist. Eine Tante hat es ihr letztendlich erzählt, nachdem die Klientin darauf bestanden hatte, dass irgendetwas nicht in Ordnung sei. Nun fühlt sie sich sehr allein in ihrer Trauer. Sie ist wütend und enttäuscht, dass man es ihr nicht eher gesagt hat. Aber sie hat auch eine Erklärung: „Sie wollten mir nicht weh tun.“ Aber sie erinnert sich, dass sie am Tag der Beerdigung ihres Bruders mit ihren Freundinnen in der Stadt war und viel Spaß gehabt hat. Das kommt ihr jetzt unrecht vor, sie macht sich Vorwürfe, hadert mit sich und mit ihren Angehörigen und weiß nicht, wohin mit ihrer Trauer, mit ihrer Wut und mit ihrer Verzweiflung.

Trauer will geteilt werden
Auf dem Beratungstisch liegen Photos durcheinander. Sie zeigen: eine schöne junge Frau, ein zerbeultes Auto, eine Hochzeitsgesellschaft, einen brennenden Holzstoß, einen Sarg, eine Autostraße in Nigeria…. Der junge Mann kommt zum ersten Mal zur Beratung ins PSZ. Vor ein paar Wochen ist er aus Nigeria nach Deutschland zurückgekehrt und wird von Albträumen gequält. Er war mit seiner deutschen Partnerin in Nigeria, um im großen Familienkreis Hochzeit zu feiern. Auf dem Weg zum Rückflug nach Deutschland gerieten sie in eine Schießerei, eine Kugel traf seine Frau, das Auto prallte auf eine Mauer, seine Frau starb.

Es war ihr Wunsch gewesen, nach ihrem Tod verbrannt zu werden. Er fand einen indischen Bestatter, bei dem dies möglich war. Dieser forderte ihn auf, den Holzstoß mit dem Sarg mit einer Fackel selbst zu entzünden. Und dieser Moment, vom Bestatter im Photo festgehalten, verfolgt ihn seitdem, geht ihm, neben seiner Trauer um seine Frau und seiner Verstörung über ihren plötzlichen Tod, nicht aus dem Sinn. Jedes Mal, wenn er die Bilder seine Frau betrachtet, fällt sein Blick auf das Auto mit den Einschusslöchern und auf den brennenden Sarg. Wir sortieren die Bilder, packen die Photo des Autos in einen Umschlag, die Bilder von der Verbrennung in einen anderen. Diese beiden soll er nur öffnen, wenn er sie wirklich sehen will.

Tod und Trauer brauchen einen eigenen Platz im Leben
Er beschreibt dann, wie schrecklich er den Gedanken an eine Verbrennung findet. Wie kann man so grausam mit seinen Toten umgehen? Ich bitte ihn, zu erzählen, wie man in Nigeria mit Verstorbenen umgeht: Der Sarg wird durch den Ort getragen, Wasser zum Reinigen des Körpers spielt eine Rolle. Wir entdecken Gemeinsamkeiten: das Feuer dient in der hinduistischen Tradition des Verbrennens der Reinigung. Dieser Gedanke erleichtert ihn, er fühlt sich entlastet, weil das, was er tat, als er Feuer an den Leichnam seiner Frau legte, für ihn einen Sinn bekommt.

Es gibt unterschiedliche Formen, mit dem Tod und mit den Toten umzugehen. Manchmal haben sie denselben Sinn.
Ein anderer Klient kommt sehr traurig zur Beratung: sein Vater ist gestorben. Er war hochbetagt und hatte einen guten Tod im Kreis der Familie. Bis zuletzt war er ein kluger, geistig ganz klarer Mann. Der Klient kann die Tatsache des Todes annehmen. Was ihn schmerzt ist, dass er ihn nie wieder sehen wird, dass er nicht Abschied nehmen konnte und dass er als der älteste Sohn an der Beisetzung und den Gedenktagen nicht teilnehmen kann. Viele Landsleute haben ihn besucht in den ersten Tagen, aber etwas fehlt.

Eine weitere Klientin trägt viele Jahre eine schwere Last mit sich: Sie hat abgetrieben. Das Kind stammte aus einer Vergewaltigung durch zwei Soldaten in ihrer Heimat. Immer wieder erlebt sie Nachhallerinnerungen an diese schreckliche Erfahrung, aber immer wieder kommen damit auch Schuldgefühle hoch: Das Kind konnte doch nichts dafür…

Anne Mommertz             Photo: Christof Wolff

Oft können kleine, gemeinsam mit dem Klienten, der Klientin erdachte Rituale in der Trauer helfen, den Verlust zu realisieren, etwas symbolisch für die Toten zu tun, ihnen etwas mitzuteilen, etwas zu geben… Ein solches Ritual, das ganz einfach sein kann, braucht etwas, was man anfassen, berühren kann, was man dann vielleicht weglegen, eingraben, verbrennen, ins Wasser versenken kann, von dem man sich trennt. Und es gehört dazu eine körperliche Bewegung, Gesten, ein Loslassen, vielleicht eine Verbeugung, Knien, einen Blick zum Himmel…

Und es braucht einen Ort, an dem dies möglich ist. Der Therapieraum ist nicht ideal dafür, es gibt zu wenig Platz, er ist zu abgeschlossen und – bei uns in der 4.Etage – zu hoch, wenn der Kontakt mit der Erde wichtig ist. Außerdem soll nicht immer die Erinnerung an ein Trauerritual präsent sein, wenn jemand den Therapieraum betritt. Gleichzeitig muss ein solcher Ort geschützt sein, damit man nicht fremden Blicken ausgesetzt ist, wenn man seine Trauer ausdrückt. So ist der Gedanke entstanden, für die Klientinnen und Klienten des PSZ einen Ort für ihre Trauer zu schaffen, der außerhalb des PSZ und draußen sein soll, aber trotzdem in der Nähe und in einem schützenden Umfeld.

Der Ort

Einen Ort fassten wir bald ins Auge: Ganz in der Nähe des PSZ, mitten in der Düsseldorfer Altstadt, steht die 1687 erbaute Diakoniekirche Bergerstrasse. Mitten im Kommerz bietet sie einen geschützten Ort für Rückzug und Ruhe. Der Innenraum der Kirche wurde 2003 von Tobias Rehberger, einem Professor für Bildhauerei, neu gestaltet. In einem hellen Raum leuchtet ein weißer Glasaltar, darüber hängt eine große, orange-rot leuchtende Kugellampe. In der Kirche finden nicht nur Gottesdienste sondern oft auch Vorträge, Debatten und Kunstaktionen statt. Hier hat das PSZ 2007 sein 20jähriges Jubiläum gefeiert. Der Platz um die Kirche herum liegt im Inneren eines Häuserblocks, tagsüber sind die Tore geöffnet und auch die Kirche steht jeden Nachmittag offen und jeweils ein/e Ehrenamtliche/r ist als Ansprechpartner präsent. Ein Platz, der uns ideal erscheint für unser Vorhaben. Eine Vorab-Anfrage an die Leitung der Diakonie Düsseldorf wurde grundsätzlich positiv beantwortet.

Die Gruppe

Die Idee und ein möglicher Ort waren da – jetzt ging es darum, wie der Ort gestaltet werden sollte. Zwei Überlegungen wurden schnell klar: ein Künstler, eine Künstlerin sollte gefunden werden, die für unsere Vorstellungen und Wünsche eine Form finden sollte. Und die Vorstellungen und Wünsche sollten nicht nur von uns als TherapeutInnen und BeraterInnen kommen, sondern sollten von kulturkompetenten und kultursensiblen Menschen aus verschiedenen Ländern, Traditionen und Religionen entwickelt werden. Unseren psychisch sehr belasteten KlientInnen konnten wir eine lange Auseinandersetzung mit dem Thema Trauer nicht zumuten.

Einweihung 2011

Aber wir haben im PSZ freie MitarbeiterInnen aus vielen Ländern, die als Sprach- und KulturmittlerInnen, GruppenleiterInnen und MentorInnen erfahren sind, unsere KlientInnen gut kennen und ExpertInnen sind in der interkulturellen Vermittlung. Zehn von ihnen, aus neun verschiedenen Ländern stammend, luden wir ein, in einer Projektgruppe zu erarbeiten, was wir und die Künstler beachten müssen, bei der Schaffung und Umsetzung eines solchen Ortes.

Mit Tilmann Krämer fand uns gerade, als diese Pläne Gestalt annahmen, ein Künstler und Lehrer, dem wir die Begleitung der Projektgruppe und die daraus folgenden Schritte anvertrauen konnten. Abdoulaye Amadou, Sprach- und Kulturmittler aus dem Niger, stieß zur selben Zeit zu unserem Team, um als Projektassistent die praktische Verbindung zwischen der Gruppe und dem PSZ-Team zu gewährleisten. Für die fachkundige Begleitung des Fundraising konnte im weiteren Verlauf der Arbeit Anke Chavez gewonnen werden.

Ein Team bringt sich ein

Zusammentreffen Ein Trauerort – etwas sehr Besonderes. Solch ein Ort soll einladen, er wird Aufmerksamkeit auf sich lenken, er kann ausstrahlen. Dies aber nur, wenn viele Beiträge die Idee anreichern, hinterfragen, vermitteln, umsetzbar machen, sie auf einem festen Fundament verankern. Ein Team muss sich ihrer annehmen, am besten eins, das in seiner Zusammensetzung die Vielfalt der späteren Nutzer schon andeutet.

Zehn Personen treffen sich auf Einladung des PSZ, um die Idee auf den Weg zum Projekt zu setzen. Menschen aus zehn Ländern und drei Erdteilen mit künstlerischen, technischen, sozialen Kompetenzen, Angehörige von vier Weltreligionen, Studierende, Arbeitssuchende, in verschiedenen Bereichen Arbeitende, Rentner …

Vorstellung der Gruppe

Wir sind

  • Ekta Muthreja aus Afghanistan
  • Fjorda Kalleshi aus Albanien
  • Jürgen Rau und Tilmann Krämer aus Deutschland
  • Michel Banzouzi aus Kongo-Brazzaville
  • Marthe Ngomba-Matanda aus der D.R.Kongo
  • Mounia Moussaoui aus Marokko
  • Abdoulaye Amadou aus dem Niger
  • Sheik Abubakar Suwarray aus Sierra Leone
  • Peter Jeyaratnam und Meera Sivaloganathan aus Sri Lanka
  • Ilyas Saydaev aus Tschetschenien
  • Erol Demir aus der Türkei
  • Mariya Kats aus der Ukraine

Wir sind

  • Lehrer – Künstler – Erzieher – Sprach- und Kulturmittler – Pädagogin — Psychologin – Physiotherapeutin – Islamwissenschaftlerin – Sozialwirt – Buchhalter – Musikerin

Wir sind

  • Gläubige und Nicht-Gläubige mit Wurzeln im Christentum, Islam, Judentum, Hinduismus und Buddhismus

Wir sind

  • in Kontakt mit PSZ-KollegInnen, deren Eltern aus Japan oder Italien stammen oder die selbst aus Ruanda, dem Iran, dem Nordirak/Kurdistan und aus Deutschland kommen. Und mit vielen Menschen in unseren Communities und mit den Klienten und Klientinnen des PSZ, die aus über 40 Ländern kommen.

Wir haben uns als Honorarkräfte oder Ehrenamtliche im PSZ kennen gelernt. Als Sprach- und KulturmittlerInnen in den Therapien, als MentorInnen für junge Flüchtlinge, als ehrenamtlicher Ansprechpartner für Familien oder Trainer einer Laufgruppe für männliche Flüchtlinge erleben wir die Not von Flüchtlingen, aber auch deren Stärke und ihre Fähigkeiten zum Überleben. Mit unserem Vorhaben ‚Trauerort’ möchten wir über unsere bisherige Arbeit im PSZ hinaus einen Beitrag leisten, dass Flüchtlinge – und andere Zuwanderer – einen Platz in dieser Gesellschaft finden. Einen Ort auch für ihre Trauer.

Die Arbeit unserer Projektgruppe wird vom Europäischen Integrationsfonds EIF gefördert.

Zusammenraufen

Die Verschiedenheit fordert heraus: zum Hören auf fremde Vorstellungen und zum Aussprechen von eigenen, fordert heraus zum achtsamen und respektvollen Umgang miteinander, zur Suche nach Konsenspunkten und tragfähigen Kompromissen – so wie es dem projektierten Ort einmal abzuspüren sein soll. Die buntgewürfelte Truppe nimmt die Herausforderung an und wird zur Arbeitsgruppe. Nach einigen Monaten hat die Idee des Trauerortes die Konturen eines Entwurfs bekommen.

Zusammen planen

Viele Schritte ergeben schließlich den Weg dorthin:

  • Austausch der eigenen Erfahrungen und Kenntnisse über Sterben, Tod und Trauer in den Heimatkulturen.
  • Befragung anderer Zuwanderer und Flüchtlinge zu ihren Bedürfnissen und Anregungen. Dies geschah mit einem eigens dafür entwickelten Interviewleitfaden in enger Absprache mit den Therapeutinnen des PSZ.
  • Besuch der Düsseldorfer Kunstakademie und Auseinandersetzung mit den dort vorfindlichen Möglichkeiten dreidimensionaler Gestaltung. Daraus erwuchs eine ausführliche Diskussion über die unterschiedliche Bedeutung von Skulpturen in den Religionen. Die Gruppe entschied schließlich, bei der Gestaltung des Trauerorts auf jede Skulptur zu verzichten. Selbst wenn sie nicht als religiöses Symbol gemeint ist, könnte sie von den Nutzern des Ortes als solches missverstanden werden und ihnen den inneren Zugang erschweren.
  • Verständigung auf ein mögliches Areal: Dies könnte eine Freifläche neben der Bergerkirche sein, der Düsseldorfer Diakoniekirche in der Altstadt, in unmittelbarer Nähe des PSZ, gut zugänglich für Nutzer und Interessierte und dennoch abgeschirmt von der städtischen Geschäftigkeit. Obwohl die Bergerkirche selbst nach einem sehr weltoffenen Konzept arbeitet und die Freifläche lediglich eine räumliche Nachbarschaft bedeutet, war in der Gruppe lange umstritten, ob der Trauerort dort das Kriterium der religiösen Neutralität würde erfüllen können. Die Bedenken konnten – auch durch Gespräche mit anderen – weitgehend ausgeräumt werden, so dass die Chancen, die dieser Ort bieten würde, deutlicher in Sicht kamen.
  • Aufsuchen verschiedener mit anderer Zielrichtung existierender Trauerorte. Besonders der Gedenkraum im Düsseldorfer Flughafen hinterließ einen bleibenden Eindruck. Die Ruhe des Ortes und seine zurückhaltende Gestaltung unter Einbeziehung der vier Elemente waren eine Bestätigung für die vorher schon eingeschlagene Richtung.
Konturen eines Entwurfs

„Beim ersten Treffen trafen unsere unterschiedlichen Meinungen, auch auf Grund unserer verschiedenen kulturellen Hintergründe, aufeinander, und wir hatten noch keine Vorstellung von einem Trauerort vor Augen. Zum Schluss stand dann die Überzeugung, dass solch ein Ort Trauernden die Möglichkeit bietet, eine Wandlung in sich und in seiner Beziehung zu den Verstorbenen zu erleben.“
Zitat einer Teilnehmerin

Folgende Punkte kristallisierten sich als Grundlage und Voraussetzung für jede Weiterarbeit heraus:

Schutz- und Kraftort
Der Trauerort soll signalisieren, dass er die Bedürfnisse trauernder Menschen aufnimmt und ihnen Schutz und Ruhe bietet.
Er soll Menschen mit unterschiedlichen religiösen Prägungen einladen, ihnen vertraute Rituale zu vollziehen.
Er darf keine Gegenstände oder Materialien enthalten, die Erinnerungen an Folter oder Gewalterlebnisse wecken können

Neutralität
Er soll von Symbolen einzelner Religionen absolut frei sein und keine Darstellungen enthalten, die als Verehrungsobjekte gedeutet werden könnten.

Öffentliche Bedeutung
Er soll auch für die interessierte Öffentlichkeit als Ort des Nachdenkens und der Besinnung zugänglich sein.

Erreichbarkeit
Er soll für alle Nutzer und Interessenten gut erreichbar sein und auch im Rahmen einer therapeutischen Betreuung im PSZ oder im Anschluss daran besucht werden können.

Vom Gedankenspiel zum Vorhaben

Es wird ernst – ein Workshop und seine Ergebnisse
Der Einigungsprozess in der Gruppe war ein Zwischenergebnis – hart errungen, aber folgenlos, wenn nicht der Kreis nun weiter gezogen wird:

  • Was halten diejenigen davon, die die möglichen Nutzer kennen, therapeutisch mit ihnen arbeiten? Können sie diesen Entwurf mit tragen? Würden sie einen Trauerort, so er denn entsteht, in ihre Arbeit einbeziehen?
  • Wie steht das Leitungsgremium des PSZ zu dem Vorhaben? Erkennen die Vorstandsmitglieder den Sinn und die Notwendigkeit des Vorhabens an? Werden sie sich beteiligen, öffentlich um Verständnis und Unterstützung werben, sich mit möglichen Kritikern auseinandersetzen?
  • Wie stellt sich die Diakonie Düsseldorf als ‚Hausherr’ des Geländes um die Berger Kirche zu der Entwicklung der Projektideen?

Diese drei Gruppierungen wurden zu einem Workshop eingeladen, um sie auf den Weg mitzunehmen – durch persönliche Anschauung und Wahrnehmung und Erinnerung. Jede(r) sollte die Möglichkeit bekommen,

  • der Bedeutung von Trauer im eigenen persönlichen und gesellschaftlichen Kontext nahe zu kommen,
  • Trauerrituale aus aller Welt beispielhaft kennen zu lernen und sie mit denen aus der eigenen Welt zu vergleichen,
  • sich im meditativen Begehen des avisierten Ortes eine Vorstellung über seine mögliche Eignung zu bilden.

Der dreistündige Workshop endete in einer einmütigen Übereinkunft: Alle vertretenen Gruppierungen signalisierten „Grünes Licht“! Eine Steuerungsgruppe aus PSZ-Mitarbeiterinnen, Mitgliedern der Trauerortgruppe und des PSZ-Vorstands wird zu folgenden offenen Fragen arbeiten und die notwendigen Entscheidungen und Beschlüsse vorbereiten:

  • Wie werden die erforderlichen Mittel eingeworben?
  • Wie wird Aufmerksamkeit und – hoffentlich – Sympathie in der Öffentlichkeit erzielt?
  • Welche Kriterien werden die Ausschreibung ausmachen und welche Künstlerkreise sollen durch die Ausschreibung angesprochen werden?

Damit trat das Projekt in eine neue Phase ein: Aus dem Gedankenspiel wurde eine zu verwirklichende Aufgabe.

Es geht weiter

Seit November 2008 hat die Steuerungsgruppe die Aufgabe übernommen, die Realisierung des Trauerortes voranzutreiben. Wie geplant sind Vorstand und Mitarbeiterteam des PSZ sowie Mitglieder der Projektgruppe darin vertreten. Nach dem Terminplan soll der Trauerort 2011 eingeweiht werden können.

Dies wird gelingen,

  • wenn öffentliches Interesse geweckt wird,
  • wenn genügend Spender (auch mit größeren Beträgen) das Vorhaben unterstützen und
  • wenn die Ausschreibung zu interessanten angemessenen und realisierbaren Entwürfen motiviert.

Diese drei Bedingungen sind eng miteinander verzahnt und erfordern eine gut koordinierte Zusammenarbeit aller Beteiligten.