Das PSZ heißt jetzt Psychosoziales Zentrum für Geflüchtete Düsseldorf e.V.

Seit mehreren Jahren besteht im öffentlichen Raum die Debatte über die korrekte Bezeichnung für Menschen, die am Ende einer Flucht in Deutschland ankommen. Migrant*innen, Asybewerber*innen, Vertriebene, Flüchtlinge und Geflüchtete sind alles Begriffe, die die selbe Personengruppe beschreiben wollen, aber doch alle eigene Färbungen haben und unterschiedliche Konnotationen mit sich bringen.
Das Wort „Flüchtlinge“ hat bereits eine längere Tradition und geht auf pro-Geflüchteten-Initiativen aus den 1990er Jahren zurück. Mit der jetzigen Verwendung des Wortes „Geflüchtete“ möchten wir ausdrücken, dass die Lebensphase der Flucht vorrübergehend ist und durch andere Lebensphasen abgelöst wird. Niemand bleibt immer ein “Flüchtling”, sondern kann zu einem früheren Zeitpunkt geflüchtet sein, um jetzt und hier anzukommen – wir sehen wir es als unsere Aufgabe, darin zu unterstützen und zu empowern. Jeder geflüchtete Mensch bringt viele Facetten mit und nicht nur die Tatsache, auf der Flucht gewesen zu sein. Jede einzelne Person, die zu uns ins PSZ kommt, ist einzigartig – mit ihrer Geschichte, ihren Fähigkeiten und ihren Bedarfen. Was unsere Klient*innen gemeinsam haben, ist die Erfahrung einer Flucht, deren Hintergründe und Verlauf aber stets so verschieden sind, wie die Menschen selbst.

Während des Entscheidungsprozesses zur Verwendung des Wortes „Geflüchtete“ haben wir auch an die Genfer Flüchtlingskonvention gedacht. Weist sie nicht auf wichtige Rechte hin, die Menschen, die man als „Flüchtlinge“ bezeichnet, haben sollen? Sicherlich. Die Genfer Flüchtlingskonvention ist eine unverzichtbare rechtliche Grundlage. Da wir im PSZ aber mit Klient*innen arbeiten, die in Deutschland angekommen sind und oftmals die gefährlichsten Fluchtrouten überstanden haben, sehen wir nicht die Notwendigkeit, ihnen das Label „Flüchtling“ zu geben. Die Flucht ist ein Teil der Biographie unserer Klient*innen, sie sind geflüchtet. Aber sie sind auch noch so viel mehr und haben die gleichen Bedürfnisse und das gleiche Recht auf deren Erfüllung wie alle anderen Menschen auch.